Recherchearbeit erfordert die direkte Nähe zum Thema. Und was bietet sich da besseres an, als direkt an die ehemalige Front im Ersten Weltkrieg zu reisen. Sich dort einen Eindruck vom Geschehen zu machen, was damals vor über 100 Jahren passiert ist und was die Menschen dort erlebt haben, hat unsere Recherchen weit voran gebracht.
Samstag, 14.04.2018
Nachdem man sich morgens um kurz nach 9 Uhr in Leinfelden am Bahnhof getroffen hatte, fuhr man zuerst noch zum Supermarkt, um sich für die Fahrt mit Lebensmittel einzudecken.
Danach ging es auf die Autobahn in Richtung Völklingen ins Saarland zum Auswärtsspiel unserer Blauen bei SV Röchling Völklingen. Für den ein oder anderen auch eine neue Erfahrung ein Auswärtsspiel unserer Blauen zu besuchen.
Nach dem Spiel ging es gemeinsam wieder zurück zum Auto, um das eigentliche Ziel unserer Exkursion anzusteuern, Verdun in Frankreich.
Nach einer gemütlichen und ruhigen Fahrt kamen wir abends um halb sieben in Verdun in unserem Hotel für die Nacht an. Nachdem alle Teilnehmer ihre Zimmer bezogen hatten, ging es noch weiter in die Stadt.
Man konnte hier schon einen ersten Eindruck erhalten, was uns am nächsten Tag alles erwarten könnte.
Nach einem reichhaltigen und guten Abendessen konnte man noch ein Feuerwerk beobachten, das im Rahmen eines Festivals abgeschossen wurde. Somit hatten wir einen guten Ausklang unseres ersten Tages.
Sonntag, 15.04.2018
Nach einem typischen französischen Frühstück mit Croissants und reichlich Marmelade, machten wir uns auf in Richtung des Schlachtfeldes von Verdun, das man als eine große Gedenkstätte mit verschiedenen Stationen verstehen kann.
Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen Halt, um unsere ersten Ergebnisse zusammenzutragen, eine kurze Einführung zum 1. Weltkrieg und die Schlacht um Verdun zu bekommen und uns darauf zu verständigen wie wir weiter vorgehen wollen, um zu unserem Ziel Ausstellung und Booklet zu kommen.
Erster Stopp war dann das Beinhaus von Douaumont, in dem die Gebeine von 130.000 französischen und deutschen Soldaten liegen aus beiden Weltkriegen.
Ein imposanter Bau, dem sich ein unfassbares Meer an weißen Kreuzen auf einem Soldatenfriedhof anschließt. Außerdem der geschichtsträchtige Ort, an dem Francois Mitterand und Helmut Kohl gemeinsam Kränze niederlegten zum Zeichen der Freundschaft der beiden Staaten Frankreich und Deutschland.
Als weiteren Stopp steuerten wir ein Dorf an, das es heute gar nicht mehr gibt. Als Erinnerung an dieses Dorf, das komplett den Granaten des Krieges (insgesamt gingen 60 Millionen Granaten in Verdun nieder) zum Opfer fiel, steht heute nur noch eine kleine Kapelle auf dem ehemaligen Friedhof.
Danach gingen wir durch die noch vorhandenen Schützengräben des Krieges in Richtung der Bunkeranlage Fort De Douaumont, die unser vorletzter Stopp an diesem Tag sein sollte.
Eine Bunkeranlage von vielen rundum Verdun, die dazu diente die deutschen Truppen weitestgehend am Weiterkommen Richtung Verdun zu hindern und den strategisch wichtigen Ort im damaligen Krieg zu verteidigen. Innerhalb der Bunkeranlage fiel ebenfalls eine hohe dreistellige Anzahl an deutschen Soldaten, als bspw. ein Munitionslager in die Luft ging. Außerdem starben hier etliche französische Truppen beim Versuch die Festung zurückzuerobern, als sie den deutschen Truppen in die Hände fiel. Auch hier ist es schwer das Ausmaß und die Größe der Anlage in Worte zu fassen, ebenso die Eindrücke, die man hier mitgenommen hat.
Bevor dann der letzte Stopp des Tages vor der Rückfahrt, das Memorial de Verdun (Museum), angesteuert wurde, machten wir noch eine kleine Mittagspause, um uns nochmals inmitten der für Verdun typischen Landschaft zu stärken. Für Verdun typische Landschaft deswegen, da hier durch die oben schon angesprochenen 60 Millionen Granaten ungefähr jeder Quadratmeter Erde 3x umgewälzt wurde und man bis heute die Granatkrater sehen kann und es daher eine sehr hügelige Waldlandschaft ist, wovon kein Baum 100 Jahre alt ist.
Zum Abschluss des Tages und unserer Exkursion besichtigten wir dann also noch das offizielle Museum zum 1. Weltkrieg in Verdun. Hier konnte jeder nochmal ganz persönliche und einzigartige Eindrücke von der Schlacht um Verdun für sich verbuchen, durch Tondokumente, Filme und originale Stücke aus dem Krieg. Auch hier war man sich einig, dass die Eindrücke, so individuell sie auch waren, für alle beeindruckend, zum Teil erdrückend, aber auch aufschlussreich waren.
Nach einer weiteren kurzen Pause fuhren wir dann wieder zurück nach Stuttgart und beendeten unsere Exkursion, die für alle ganz persönliche Eindrücke hinterlassen hat, aber auch für die Gruppe und das Projekt wichtig war, um mit diesen Erkenntnissen weiter zu arbeiten und noch motivierter anzugehen.
Eine kleine Fotogalerie findet ihr hier.